„Gute Mütter schreien nicht“ – oder zumindest wünschen wir uns das. Doch gerade in stressigen Momenten kann es schwer sein, gelassen zu bleiben. Als Mutter habe ich oft die Herausforderung, in schwierigen Situationen ruhig zu bleiben. Doch nun habe ich einen Weg gefunden, wie ich gelassen bleiben kann in herausfordernden Situationen – und ich möchte diese Erkenntnis mit euch teilen. Ja, ich gebe es zu. Manchmal verliere ich die Fassung. Inmitten all des Chaos, der Streitereien, des ewigen „Mama, ich will…“ und „Mama, warum…“ passiert es: Ich schreie. Und wisst ihr was? Es hilft nicht. Im Gegenteil. Danach fühle ich mich schuldig, als hätte ich versagt. Denn ich weiß, das Schreien löst keine Probleme, weder für meine Kinder noch für mich.
Aber dann – und jetzt kommt das Spannende – habe ich eine Methode entdeckt, die mein Leben wirklich verändert hat. Nein, es ist keine aufwendige Meditationspraxis oder ein kompliziertes Erziehungskonzept. Es ist ein einziger, simpler Gedanke, der mein Denken und Handeln verändert hat.
„Willkommen!“
Immer, wenn mich eine stressige Situation überwältigen will, wenn meine Geduld am Ende ist und ich das Gefühl habe, gleich loszuschreien, sage ich innerlich zu mir: „Willkommen!“
Ja, wirklich. Ich begrüße den Stress, die Herausforderung, das Chaos – wie einen alten Freund, der unangemeldet vorbeikommt. Und das Erstaunliche daran? Es funktioniert. Seitdem ich diese einfache Praxis in meinen Alltag integriert habe, bin ich ruhiger, kann gelassener bleiben in herausfordernden Situationen und kann klarer zu denken.
Doch wie funktioniert das genau? Und warum ist es so wirkungsvoll? Lasst es mich erklären.
Warum gelassen bleiben in herausfordernden Situationen durch einen Perspektivenwechsel gelingt
Wir neigen dazu, unangenehme Gefühle und Situationen abzuwehren. Stress, Wut, Überforderung – das alles wollen wir möglichst vermeiden oder schnell wieder loswerden. Doch oft bewirkt das Gegenteil: Je mehr wir gegen diese Gefühle ankämpfen, desto stärker werden sie. Wir bauen innerlich Druck auf, bis wir schließlich explodieren. Genau das passierte mir früher oft. Ich versuchte, perfekt zu sein, ruhig zu bleiben, alles unter Kontrolle zu haben – bis es irgendwann zu viel wurde.
Mit dem Satz „Willkommen!“ nehme ich den Druck raus. Ich erlaube mir, die Herausforderung zu sehen und zu akzeptieren, ohne sofort darauf reagieren zu müssen. Ich signalisiere mir selbst: Es ist okay, dass diese Situation gerade stressig ist. Es ist okay, dass ich genervt bin. Es ist okay, dass das Leben gerade nicht so läuft, wie ich es mir wünsche. Anstatt gegen die Realität anzukämpfen, nehme ich sie an – und plötzlich verliert sie ihren Schrecken.
Gelassenheit im Alltag – Tipps, um in herausfordernden Situationen ruhig zu bleiben
Vielleicht fragst du dich jetzt: „Klingt schön, aber wie mache ich das im Alltag, wenn meine Kinder toben, das Essen anbrennt und das Telefon klingelt?“ Hier sind ein paar Schritte, die dir helfen können, diese Praxis ganz leicht in dein Leben zu integrieren:
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Achtsamkeit in stressigen Momenten
Der erste Schritt ist, überhaupt zu bemerken, wenn du gestresst bist. Das klingt simpel, ist aber in der Hitze des Gefechts oft schwer. Versuche, bewusst wahrzunehmen, wann du anfängst, unruhig zu werden. Spürst du, wie dein Puls schneller geht oder deine Atmung flacher wird? Genau in diesem Moment setzt du den „Willkommen!“-Gedanken an. -
Der innere Dialog
Anstatt in den gewohnten Automatismus zu verfallen und sofort zu reagieren (sei es durch Schreien, Schimpfen oder Frust), sage innerlich: „Willkommen!“ Begrüße die Situation. Lächle vielleicht sogar dabei, auch wenn es sich komisch anfühlt. Du wirst erstaunt sein, wie viel ruhiger du dadurch wirst. -
Atmen nicht vergessen
Parallel dazu kannst du dir auch ein paar tiefe Atemzüge gönnen. Atmen hilft, den Körper zu beruhigen und eine Sekunde Abstand von der Situation zu gewinnen. Das gibt dir die nötige Zeit, bevor du impulsiv reagierst. -
Erlaube dir Fehler
Natürlich wird es nicht immer klappen. Manchmal wirst du trotzdem schreien, frustriert sein oder das Gefühl haben, die Kontrolle zu verlieren. Und das ist okay. Perfektion ist kein Ziel, sondern der Prozess, besser mit den eigenen Herausforderungen umzugehen. Selbst in diesen Momenten kannst du „Willkommen!“ sagen – auch zu deinen Fehlern. Sie sind Teil des Lernens.
Warum das für Mütter so wichtig ist
Viele von uns Müttern haben das Gefühl, immer stark, geduldig und verständnisvoll sein zu müssen. Aber das ist unrealistisch. Wir sind Menschen, keine Roboter. Es ist völlig normal, dass wir uns manchmal überfordert fühlen. Mit der „Willkommen!“-Methode erlauben wir uns, diese Momente nicht als Versagen, sondern als Chance zur Entwicklung zu sehen.
Stell dir vor, du könntest in stressigen Situationen ruhig und gelassen bleiben. Wie viel mehr Energie hättest du? Wie viel liebevoller und bewusster könntest du mit deinen Kindern umgehen? Für mich hat dieser kleine Perspektivenwechsel einen riesigen Unterschied gemacht.
Natürlich bedeutet das nicht, dass alle Probleme damit sofort gelöst sind. Aber es gibt mir die innere Ruhe, die ich brauche, um besser auf die Herausforderungen des Mutterseins reagieren zu können.
Was du mitnehmen kannst
Es gibt kein Patentrezept für Gelassenheit, aber der Gedanke, Herausforderungen nicht zu bekämpfen, sondern zu begrüßen, ist ein mächtiger erster Schritt. Wenn du das nächste Mal das Gefühl hast, die Kontrolle zu verlieren, probiere es aus: Atme tief durch, sage „Willkommen!“ und erlaube dir, in diesem Moment präsent zu sein.
Es geht nicht darum, immer perfekt zu sein oder nie wieder Fehler zu machen. Es geht darum, sanfter zu sich selbst zu sein und Stress als das zu sehen, was er ist – ein vorübergehender Zustand, den wir mit der richtigen Haltung besser bewältigen können.
Vielleicht probierst du es auch aus? Lass mich wissen, wie es dir ergangen ist. Gemeinsam können wir lernen, das Chaos mit einem freundlichen „Willkommen!“ zu umarmen – und dabei ein wenig gelassener und glücklicher zu werden. Am Ende des Tages geht es darum, gelassen zu bleiben in herausfordernden Situationen und sich selbst nicht zu sehr unter Druck zu setzen.